Infos zu Szentlőrinc
Szentlőrinc liegt im Südwesten Ungarns im Komitat Baranya, ca. 20 km westlich von Pécs, der der mit 171.500 Einwohnern fünftgrößten Stadt Ungarns. Ein "Komitat" entspricht in etwa unseren Landkreisen. Im Osten wird das Komitat Baranya von der Donau begrenzt, im Süden grenzt es an Kroatien. Das im Durchschnitt 200 - 250 m hohe, durch zahlreiche Täler gegliederte Hügelland grenzt im Osten an das Tal des Flusses Okor ( auch „Bükkösder Wasser“ genannt), im Süden an die Drauebene. Dort wo diese drei Landschaften einander begegnen, liegt die Stadt Szentlörinc.
Szentlőrinc (zu deutsch: St. Lorenz) hat etwa 7.500 Einwohner und liegt an der Hauptlandstraße 6 zwischen Szigetvár und Pécs am Fuße der südwestlichen Ausläufer des Mecsek-Gebirges. Gleichzeitig ist Szentlőrinc ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt. Am Ort befinden sich zwei Kindergärten, drei Grundschulen, ein Gymnasium und eine landwirtschaftliche Fachmittelschule.
Die Schüler lernen Deutsch, Englisch und Italienisch. Das kulturelle Leben wird bereichert durch Ballett-, Aerobic-, Volkstanz und Salontanzgruppen. Außerdem gibt es eine Blaskapelle und einen Kinder-, einen Frauen- und einen Pensionärschor. Fußball, Tennis, Golf, Boxen, Karate, Schwimmen aber auch Kegeln und Schach dienen der sportlichen Aktivität. Jährlich finden die Farmerstage (eine regionale landwirtschaftliche Messe), ein internationales Tanzturnier in der Sporthalle Szentlőrinc und die "Szentlőrinc-Tage", ein Kirchweih-Fest, statt. Der Ort ist überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Die meisten industriellen Arbeitsplätze finden die Szentlőrincer deshalb in der nahen Großstadt Pécs. Die Landschaft ist vielfältig. 10 % des Komitates besteht aus Bergen, 50 % aus Hügeln und Tälern, 40 % aus fruchtbarem Flachland. In der Umgebung von Szentlőrinc werden viel Weintrauben, Mais, Weizen, Sonnenblumen, Kartoffeln, Zuckerrüben und Gerste angebaut. Von Szentlőrinc wird sogar Braugerste nach Deutschland exportiert. Die Nähe des Adriatischen Meeres ist zu spüren: Es herrscht hier mit 2.100 jährlichen Sonnenstunden, der höchsten Quote Ungarns, ein mildes submediterranes Klima. Ausflüge nach Pécs, in die Villányer Berge, eines der bekanntesten Weinanbaugebiete Ungarns, oder in das berühmte Schwefelheilbad Hárkany bieten sich an.
Der Feudalherr der Siedlung mit einer Abstammung noch vor der Arpadenzeit war im Laufe des 17. Jahrhunderts die Familie Zrínyi, seit dem ersten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts war sie Herrschaftsgutzentrum. Hier befindet sich auch der Sitz des Besitzkomplexes von Herzog Miklós Esterhászy.
Mit der Übergabe der ab 1868 gebauten Eisenbahnlinien ist die Stadt Szentlőrinc erst ein Bahnknotenpunkt, dann auch ein Handelsmittelpunkt geworden. Als intensivste Entwicklungszeit der Siedlung kann man die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts betrachten.
Szentlőrinc ist eine Siedlung, die im Jahre 1996 eine Stadt des Komitates „Baranya mit Schätzen“ geworden ist, die mit ihren vielen Nationalitäten und kleinen Dörfern für ihre sprachlichen und kulturellen Werte berühmt ist. Die Szentlőrincer können sowohl die Vorteile der Nähe einer Großstadt als auch einen ausgeglichenen, gesünderen Lebensrhythmus, die Ruhe und Sicherheit des Kleinstadtlebens genießen.
Pécs kann man auf der Landeshauptstraße in 15 Minuten, Budapest in drei Stunden erreichen. Züge und Autobusse fahren im 2 Stunden-Takt nach Budapest, nach Pécs jeweils im Halbstunden-Takt.
Unter den denkmalgeschützten Gebäuden ragen das ehemalige Barockschloss der Familie Esterházy und die Katholische Kirche, erbaut im Jahre 1721, heraus. Im Esterházy-Schloss residiert seit 2006 nach einer umfangreichen Gebäudesanierung die Stadtverwaltung. Das so genannte Koncz-Bartner-Haus mit seiner bedeutenden Sammlung ist die in ursprünglichem Zustand erhaltene Wohnung des Gutsverwalters der ehemaligen Esterházy-Domäne und heute Museum. In der ortsgeschichtlichen Ausstellung werden archäologische, ortsgeschichtliche und volkskundliche Exponate gezeigt.
Die Stadt hat eine bedeutende Wirkung und Anziehung auf die Gesamtheit der umliegenden Siedlungen. Sie ist Handels- und Wirtschaftszentrum, Bildungs- und kulturelles Zentrum, aber auch als Sport- und Gesundheitszentrum. Außderdem ist Szentlőrinc Sitz des Verbands von Selbstverwaltungen des Gebiets.
Die Umgebung der Stadt bietet reichlich Möglichkeiten zu Ausflügen und Freizeitbeschäftigungen für diejenigen, die sich für Jagd, Angeln, Golf, Reiten oder andere Sportarten interessieren. 1963 wurde Thermalwasser entdeckt und ein Strandbad errichtet.
In der Stadt finden zahlreiche kulturelle und Sportveranstaltungen statt. Das bedeutungsvollste Ereignis der Region sind die seit 1994 stattfindenen Szentlőrincer Farmerstage. Diese landwirtschaftliche Messe zieht Jahr für Jahr viele Besucher aus Nah und Fern an.